Snapchat ist der Newcomer in den sozialen Netzwerken der vergangenen Jahre und wächst auf über 300 Millionen Nutzer. Der durchschnittliche Snapchat-Benutzer verbringt täglich circa 25 bis 30 Minuten auf der App. Snapchat erlaubt den Benutzern Videos und Bilder zu senden, die nach wenigen Sekunden wieder automatisch gelöscht werden. Es ist derzeit die populärste Social-Media-Plattform unter Jugendlichen, hat aber im vergangenen Jahr auch einen Anstieg bei über 25-Jährigen vernommen. Mit über 100 Millionen täglichen Nutzern hat Snapchat viele Museen auf ihre Plattform gebracht. Aber auch wenn man solche Ressourcen nicht hat, um auf ein anderes soziales Netzwerk zu wechseln, will man vielleicht Snapchat-Geofilter ausprobieren. Geofilter sind Overlays, die Snapchat-Benutzer auf ihre Bilder und Videos anwenden können. Wie der Name schon vermuten lässt, sind diese ortsbezogen und können nur auf einem Schnappschuss innerhalb des vorgesehenen physischen Ortes gepostet werden. Snapchat hat drei Arten von Geofiltern. Community-Filter werden für Landmarken verwendet. Hier kann gezeigt werden, wo man sich gerade befindet: Schulen, Sehenswürdigkeiten, Museen, Stadtviertel etc. Hier sind keine Markenlogos erlaubt. Neben persönlichen Filtern zu Geburtstagen, Hochzeiten oder sonstigen Feiern gibt es noch den Business-Filter: Dieser kann von Marken, Unternehmen oder bestimmten Orten erworben werden.
Snapchat-Geofilter als Marketing-Tool
Das Children’s Museum of Indianapolis zum Beispiel hat bereits mit Geofiltern experimentiert und festgestellt, dass es ein billiges und effektives Marketing-Tool ist. Sie haben diese verwendet, um Ausstellungen, Geldbeschaffer und Veranstaltungen mit Budgets von 65$ bis 200$ zu fördern. Die erfolgreichsten von diesen, so sagt Lori Byrd-McDevitt, Manager in Sachen Digital Content & Social Media, war die Fundraising-Aktion „Museum by Moonrise“ – eine mit Spannung erwartete Abendveranstaltung für Millennials und junge Eltern (das Kernpublikum für Snapchat). Für Ausgaben von nur 65$ für die reine Erstellung wurde der Geofilter von 379 Menschen verwendet. Die Schnappschüsse wurden von 8.342 Nutzern gesehen. Lori hat gelernt, dass es wichtig ist, den Besuchern über den Geofilter zu erzählen, über die Beschilderung im Museum, in gedrucktem Material sowie in anderen sozialen Netzwerken zu vermitteln, anstatt zu erwarten, dass sie von alleine auf die Funktion der Snapchat Geofilter stolpern.
Wenn Sie also auch einen Geofilter für ein Museum erstellen möchten, müssen Sie nur diese einfachen Schritten befolgen:
1. Erstellen Sie ein Snapchat-Konto für Ihr Museum
Richten Sie ein Konto für Ihr Museum ein oder melden Sie sich bei Ihrem bestehenden Konto an. Ihr Filter wird nicht öffentlich mit Ihrem Konto verbunden sein, also ist es egal, ob Sie es bereits verwenden. Dies ist nur erforderlich, um eine Geofilter-Anfrage einzureichen.
2. Erstellen Sie einen Geofilter für Ihr Museum auf Snapchat
Die Snapchat-Website hat einen Abschnitt über Geofilter, die Sie durch die Erstellung Ihres eigenen benutzerdefinierten Designs oder auf Grundlager einer Snapchat-Vorlage leiten wird. Halten Sie Ihren Geofilter einfach und lustig. Sie müssen die Balance finden, Ihr Museum zu promoten – hierbei aber nicht Namen oder Logo des Museums vergessen! – ohne aber die Besucher-Bilder komplett zu überlagern.
Eine Sache, die das Indianapolis Kindermuseum ausprobiert hat, war, ihre jugendlichen Auszubildenden zu bitten, einen Geofilter für sie zu entwerfen. Eine schöne Art, junge Menschen mit dem Museum kreativ zu betreuen. Es gibt einige Dinge, die man nicht in einen Geofilter aufnehmen darf, darunter auch Adressen, Hashtags und Social-Media-Verknüpfungen sowie Fotos von Personen. Das Bild sollte 1080 Pixel breit sein, mit einem transparenten Hintergrund, das als PNG-Datei mit einer Dateigröße von nicht mehr als 300K gespeichert wird.
3. Senden Sie den Snapchat Geofilter Ihres Museums ein
Sobald Ihr Design komplett ist, laden Sie Ihr Bild hoch und geben Sie ihm einen Namen. Wählen Sie nun die Start- und Enddaten und Zeiten und zeichnen Sie die Geofence für Ihre Veranstaltung. Der Geofilter wird für Nutzer sichtbar sein, deren Telefone erkennen, dass sie in diesem Bereich sind. Denken Sie daran, dass Telefone nicht immer die genauen Koordinaten des Benutzers erkennen. So ist es am besten, die Grenze ein wenig außerhalb Ihres Museums zu ziehen. An dieser Stelle werden Sie den Preis sehen, allerdings wird das Museum noch nicht angezeigt bis der Geofilter akzeptiert wurde. Die Genehmigung kann ein paar Tage dauern, also senden Sie Ihre Anfrage in einer Woche, bevor Sie es benötigen, falls das Design abgelehnt wird.
4. Promoten Sie Ihr Museum-Snapchat-Geofilter
Wie im Fall des Children’s Museum of Indianapolis erwähnt, ist die Promotion Ihres Geofilters der Schlüssel, wenn man möchte, dass die Leute dies auch benutzen. Sagen Sie es den Leuten auf Beschilderungen in Ihrem Museum, teilen Sie es auf Ihren Social-Media-Konten und erwähnen Sie es in Pressemitteilungen. Wenn Sie einen Geofilter für eine Ausstellung starten oder für eine Veranstaltung verwenden, stellen Sie sicher, dass Ihre Besucher wissen, dass es existiert und ermutigen Sie auch die Menschen dazu, es zu nutzen. So verbreiten sie Ihr Museum!
Snapchat ja oder nein?! Ja, definitiv!
Geofilter sind ein guter Weg für Museen, um ihre Besucher und ihr potenzielles Publikum in einer lustigen und kreativen Weise zu erreichen. Zwar kosten Geofilter Geld, allerdings ist die Investition sehr bescheiden angesichts der potenziellen Reichweite und dem Besucher-Engagement.
Verwenden Sie Snapchat Geofilter für Ihr Museum? Gibt es irgendwelche Ratschläge, die Sie anderen geben würden, wenn sie diese zum ersten Mal zu benutzen?
Bildquelle: Maret Hosemann (Pixabay)
Hallo,
schön, dass ihr Snapchat für Museen vorstellt. Momentan habe ich das Gefühl, dass nur noch die Historischen Museen Hamburg Snapchat nutzen und der Rest die Aktivitäten wieder eingestellt hat. Oder täusche ich mich da?
Über die Geofilter muss ich auch noch mal nachdenken… ist ja leider nur eine sehr kurzfristige Investition. Wisst ihr, ob man hinterher sehen kann, wie viele den Filter genutzt haben?
Liebe Grüße
Wera
Hallo Wera,
in der Tat, es gibt derzeit wirklich nur sehr wenige Museen, die Snapchat verwenden. Pro Stadt gesehen, sind die Hamburger Museen tatsächlich die am stärksten Vertretenen.
Wenn man einen eigenen Geofilter erstellt hat, kann man später auch nachvollziehen, wie viele Nutzer ihn auch verwendet haben. Eine schöne Art des Feedbacks.
Liebe Grüße
Marisa