Der nächste Stopp unseres virtuellen Rundgangs durch die Landschaft der Jungen Freundeskreise führt uns nach Berlin. Nachdem wir im vergangenen Jahr bereits das neu gegründete Netzwerk Junge Kulturvereine Berlin vorgestellt haben, möchten wir heute ein Mitglied dieses innovativen Netzwerks näher vorstellen: Jung und Artig, den Jungen Freundeskreis der Berlinischen Galerie.
Förderung aus Überzeugung
Die Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, zeigt in Berlin Kreuzberg Kunst ab 1870. Seit 2006 bietet Jung und Artig regelmäßig jungen Kunstinteressierten ein sorgfältig kuratiertes, exklusives Programm an.
Anreiz für die Gründung war, wie so oft, die „Überalterung“ des regulären Fördervereins. Zunächst leiteten Absolvent*innen des FSJ Kultur das Programm, aber schon bald wurde eine eigene Stelle für die Leitung von Jung und Artig geschaffen. Der Schwerpunkt des Jungen Freundeskreises liegt auf der ideellen, nicht auf der finanziellen Förderung. Jung und Artig gehört zum Förderverein Berlinische Galerie e.V., dessen Programm man als Mitglied ebenfalls kostenlos nutzen kann.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Check!
Mittlerweile zählt die Gruppe rund 170 Mitglieder zwischen 18 und 30 Jahren; auf Facebook hat Jung und Artig mit fast 7000 Likes eine recht große Follower Base.
Als Mitglied bekommt man für nur 30€ im Jahr so einiges geboten: Von persönlichen Einladungen zu Eröffnungen und exklusiven Previews bis hin zu Sonderführungen, Tagesausflügen, Kunstreisen und den Besuchen von Privatsammlungen, Künstlerateliers, Project Spaces und Kunstmessen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Besonders attraktiv: Als Mitglied hat man nicht nur freien Eintritt in die Berlinische Galerie, sondern auch ins Brücke-Museum Berlin, das Jüdische Museum Berlin, die Kunsthalle Emden sowie die Photographische Sammlung der SK Stiftung Kultur Köln.
Jung und Artig? Jung und innovativ!
Neben Klassikern wie dem gemeinsamen Besuch der Berlin Art Fair oder der Restaurierungswerkstatt der Berlinischen Galerie konnten die Mitglieder von Jung und Artig auch schon dem Künstler Olafur Eliasson in seinem Studio über die Schulter schauen.
Partizipative Formate wurden von Jung und Artig ebenfalls erprobt. 2013 forderte die Veranstaltungsreihe „Bring Deine Freunde mit!“ dazu auf, mindestens eine Person, die noch nicht Mitglied ist, mitzubringen – kostenfrei.
Andere Highlights aus den vergangenen Events von Jung und Artig umfassen einen Besuch mit Führung in der JULIA STOSCHEK COLLECTION BERLIN, bei Fotokünstlerin Karen Stuke in ihrem Project Space Kronenboden und Previews der Sonderausstellungen in der Berlinischen Galerie. Im Sommer lockte das Format „All You Need is Art: Art After Work“ die Mitglieder nach einem Artist Talk mit der Fotografin Heidi Specker und einer exklusiven Führung zu entspannten Drinks und Gesprächen raus in die Abendsonne. Die Letzte von Jung und Artig organisierte Exkursion ging im Dezember ins HAU Hebbel am Ufer, wo die Gruppe nach einer exklusiven Tour durch das Haus bei einem Gespräch mit der Kuratorin/ stellvertretenden künstlerischen Leiterin und Künstler*innen eine Vorführung des Kollektivs Gob Squad besuchte.
Wir sind gespannt, zu was Jung und Artig 2018 einlädt!
Bildquelle: Berlinische Galerie © Foto: Nina Straßgütl