Einer der Forschungsbereiche im Museumswesen ist die der Provenienz: In der Provenienzforschung werden sowohl die Herkunft als auch die Geschichte von Objekten unterschiedlichster Gattungen erforscht. Hierzu bietet die Freie Universität Berlin ab dem 12. September 2016 ein Weiterbildungsprogramm an: In vier Modulen werden theoretische und praktische Kenntnisse der Ziele und Methoden der Provenienzforschung vermittelt.
Was bedeutet Provenienzforschung?
Die Erforschung der Herkunft der Sammlungsobjekte gehört zu den Kernaufgaben eines jeden Wissenschaftlers an den Museen. Gleichwohl sind die Anforderungen an die Museen zur systematischen Prüfung ihrer Bestände im Hinblick auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut, insbesondere aus jüdischem Besitz, seit der Washingtoner Erklärung 1998 sowie dem Beschluss des Stiftungsrates der Stiftung Preußischer Kulturbesitz 1999 komplexer und umfangreicher geworden. Deshalb wurde 2008 eine feste Wissenschaftlerstelle für Provenienzforschung an den Staatlichen Museen zu Berlin eingerichtet, um zuvorderst die teilweise sehr speziellen und diffizilen historischen Recherchen zu den aktuellen Restitutionsbegehren für Sammlungsgegenstände der Staatlichen Museen an einer Stelle zu bündeln. Darüber hinaus wird auf diese Weise die dringend gebotene systematische Untersuchung der seit 1933 erworbenen musealen Bestände koordinierend vorangebracht. Die Stelle ist angesiedelt am Zentralarchiv, dem Ort der historischen Überlieferung der Museen. Dieser Ort wurde sehr bewusst gewählt, denn die umfangreichen und vielfältigen historischen Quellen des Museumsarchivs bilden den Ausgangspunkt jeder Provenienzrecherche zu den Sammlungsobjekten.
Weitere Informationen: http://www.fu-berlin.de/sites/weiterbildung/weiterbildungsprogramm/pvf/index.html
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