Der Museumsbereich erfährt eine Revolution, denn seit Kurzem kann sich jeder sämtliche Kunstschätze der Welt per App auf das eigene Smartphone holen. Doch Google ist hierbei mit seinem neuen Angebot auf Museen in der ganzen Welt angewiesen: diese öffneten dafür extra ihre Archive. Fast 600 Museen aus der ganzen Welt stellen mittlerweile in Googles neuer Kultur App aus.
Die App namens Arts & Culture erzählt vor allem Geschichten. Direkt nachdem die App gestartet wurde, lockt der Bildschirm mit spannenden Erzählungen: Fotografien aus dem polnischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten oder die geheimnisvollen Malereien des Niederländers Jan van Corel. Stets ist die App spielerhaft zu bedienen: Skulpturen lassen sich an einem Zeitstrahl darstellen, Bilder nach Farben sortieren. Eine Zoomfunktion macht sogar jeden Pinselstrich in Botticellis Gemälde „Die Geburt der Venus“ nachvollziehbar. In Anlehnung an Googles „Street View“ können die Nutzer auch auf Tour durch das Stadttheater von Rio de Janeiro oder den Louvre in Paris gehen. Doch Google ist für die Instandhaltung der App darauf angewiesen, dass Museen ihre Inhalte zur Verfügung stellen. Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald hat insgesamt ein Jahr lang seinen Bestand aufbereitet, es wurden Fotografien erstellt und Beschreibungen sowie Erläuterungen auf Englisch verfasst, damit seine Sammlung im Internet erscheint.
Gibt es solch eine App bereits in Deutschland?
Hierzulande sind Bund und Länder schon sehr aktiv dabei, Kunst im Internet abzubilden. Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) ist gilt als die deutsche Antwort auf Googles Kunstabteilung. Seit 2014 sammelt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz Kunstwerke aus ganz Deutschland. Hier können die Bestände von mehr als 2.000 deutschen Museen, Galerien und Bibliotheken betrachtet werden. Allerdings muss hierbei erst nach einem konkreten Objekt suchen – großer Vorteil von der Google-App, denn sie präsentiert gleichauf Sammlungsgegenstände.
Bildquelle: Pseudonym „janeb13“ (Pixabay)