Vom 28. bis 30. Juni 2017 fand in Schwabach der 19. Bayerische Museumstag der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (LnMB) statt. Die Tagung, die mit circa 450 Teilnehmer*innen etwa 100 mehr als erwartet angezogen hatte, stand unter dem Motto „in jedem Sinne – Museen gestalten“. Während am zweiten der drei Tage alle Vorträge gehalten wurden, waren die anderen beiden dem Auftakt mit Standtrundgang und Begrüßungsabend, sowie dem Ausklang mit Exkursionen vorbehalten. Das Tagungsprogramm am Donnerstag enthielt überwiegend Vorträge aus dem kommerziellen Bereich der Gestaltungsateliers.
Das Stadtmuseum zählt zu den großen und modernen Museen in Bayern.
Bildquelle: Stadt Schwabach
Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung im Markgrafensaal in Schwabach übernahmen zuerst Matthias Thürauf, Oberbürgermeister der Stadt Schwabach, und Dr. Astrid Pellengahr, Leiterin der LnMB, die unter anderem die Zusammengehörigkeit von ästhetischer und didaktischer Gestaltung einer Ausstellung hervorhob. Offiziell eröffnet wurde die Tagung anschließend durch Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Dieser bezeichnete das Museum als Ort der Selbstvergewisserung und wies auf dessen Funktion der Identitätsstiftung hin – zwei Elemente die immer wieder zu Diskussionen anregen. Außerdem wies Sibler auf die aktuell in Museen heiß diskutierten und bearbeiteten Themengebiete Provenienzforschung, Digitalisierung und Integration hin.
Szenographie: „form follows content“
Der Impulsvortrag mit dem Titel „Szenographie – oder warum Museum Gestaltung braucht“ von Prof. Uwe R. Brückner von der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel und dem Atelier Brückner in Stuttgart eröffnete die Tagung dann auch thematisch. Brückner verwies zu Beginn seines Vortrags darauf, dass sich die Welt der Ausstellungsmacher und -besucher*innen in zwei Lager teilt, das der Auratiker und das der Inszenierer, die einander gegenüberstehen. Doch was ist Szenographie überhaupt? Zuersteinmal, so Brückner, ist es keine Zeitgeisterscheinung, wie die „Auratiker“ behaupten, sondern es ist die Frage nach der Beziehung der Objekte in und mit dem Raum. Szenographie setzt Inhalte in lesbare und erlebbare Räume um. Sie soll alle Sinne ansprechen und Objekte zum sprechen bringen, und zwar so inhaltsreich wie der*die Besucher*in das möchte. Brückner nennt das „information on demand“, also Informationen auf Abruf. Bei der Gastaltung von Ausstellungen und anderen szenographischen Einheiten gilt für ihn stets sein, an das des Bauhauses angelehntes, Credo: „form follows content“, also die Form ergibt sich aus dem Inhalt. Er erläuterte aber auch einige weitere Prinzipien seiner Vorgehensweise, darunter die vier wichtigsten Fragen bei der Erstellung einer Ausstellung (Titel, Untertitel, Inhalt und Botschaft in wenigen Worten) oder die fünf Parameter der Szenographie (Objekt, Inhalt, Raum, Dramaturgie und Rezipient). Zum Schluss bleibt jedoch, dass jedes Konzept immer nur soviel wert ist wie es dann auch leistet. Dieses Plädoyer Brückners für Szenographie war ausschließlich bestückt mit Beispielen der eigenen Arbeit, die besonders intensiv inszeniert waren. Dadurch wurden vor allem die eigenen Leistungen und die Qualität dieser beworben.
Bayerischer Museumspreis 2017
Am Vormittag des zweiten Tagungstages fand auch die Bekanntgabe der Gewinner*innen und Preisverleihung des Förderpreises „Vermittlung im Museum“ und des Bayerischen Museumspreises 2017 statt.
Dr. Ingo Krüger (Geschäftsführender Vorstand der Bayerischen Sparkassenstiftung) freut sich mit den Preisträgern aus Hauzenberg (Nebenpreis)
v.l.n.r. Dr. Ingo Krüger (Geschäftsführender Vorstand der Bayerischen Sparkassenstiftung), Gudrun Donaubauer (Bürgermeisterin Hauzenberg), Franz Meyer (Landrat Passau), Christine Steininger (Graphiteum), Bernd Sibler (Staatssekretär im Bayer. Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst), Dr. Astrid Pellengahr (Leiterin der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern), Karl Freller (MdL), Sandra Gabert und Simone Flexeder (Graphiteum), Foto: Gert Klaus
Die Preisträger des Förderpreises „Vermittlung im Museum“ (Nebenpreis) aus Aschaffenburg
v.l.n.r. Dr. Ingo Krüger (Geschäftsführender Vorstand der Bayerischen Sparkassenstiftung), Rita Smischek (stv. Vorstandsvorsitzende Sparkasse Mittelfranken Süd), Bernd Döring (Museen der Stadt Aschaffenburg/ Christian Schad Museum), Ina Paulus (Führungsnetz Aschaffenburg), Anja Lippert (Museen der Stadt Aschaffenburg/ Christian Schad Museum), Bernd Sibler (Staatssekretär im Bayer. Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst), Dr. Astrid Pellengahr (Leiterin der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern), Karl Freller (MdL), Foto: Gert Klaus
Der Hauptpreis für „Vermittlung im Museum“ geht an die Südsee-Sammlung Obergünzburg.
v.l.n.r. Dr. Ingo Krüger (Geschäftsführender Vorstand der Bayerischen Sparkassenstiftung), Rita Smischek (stv. Vorstandsvorsitzende Sparkasse Mittelfranken Süd), Dr. Martina Kleinert (Leiterin der Südsee-Sammlung Obergünzburg), Bernd Sibler (Staatssekretär im Bayer. Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst), Dr. Astrid Pellengahr (Leiterin der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern), Lars Leveringhaus (Bürgermeister Obergünzburg), Karl Freller (MdL), Foto: Gert Klaus
Die Preisträger des Bayerischen Museumspreises 2017, Lambert Grasmann, Heimatmuseum Vilsbiburg, und Sabrina Müller, Leiterin des Museums im Kornhaus Spalt, freuen sich über die von der Versicherungskammer Kulturstiftung verliehene Auszeichnung.
v.l.n.r. Bernd Sibler (Staatssekretär im Bayer. Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst), Helmut Haider (1. Bürgermeister der Stadt Vilsbiburg), Lambert Grasmann (Heimatmuseum Vilsbiburg), Udo Weingart (Bürgermeister der Stadt Spalt), Dr. Astrid Pellengahr (Leiterin der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern), Sabrina Müller (Leiterin des HopfenBierGuts Spalt), Karl Freller (MdL), Dr. Harald Benzing (Mitglied des Vorstands der Versicherungskammer Bayern), Foto: Gert Klaus
Mit dem von der Bayerischen Sparkassenstiftung, vertreten durch den Geschäftsführenden Vorstand Dr. Ingo Krüger, vergebenen Förderpreis (Hauptpreis: 10.000 €), inklusive zwei gleichwertiger Nebenpreise (je 5.000 €), werden Ideen beziehungsweise Konzepte bedacht. Die Südsee-Sammlung Obergünzburg gewann den Hauptpreis, für ihr Konzept „Sammlungsgeschicht(n) erleben“, bei dem Sammler- und Sammlungsgeschichten aufgezeigt werden und die Deutungshoheit des Museums so auch hinterfragt wird. Das Christian Schad Museum in Aschaffenburg gewann einen der beiden Nebenpreise (das Museum berichtete selbst darüber). Hier wurde das Vermittlungskonzept des Schadomats gewürdigt. Mit diesem soll es den Besucher*innen möglich sein, sogenannten Schadographien, spezielle Graphiken des Künstlers Christian Schad, selbst herzustellen. Der zweite Nebenpreis ging an das Besucherbergwerk Graphiteum in Hauzenberg, dessen Idee es ist, Senioren zu schulen, damit diese Kinder durch das Museum begleiten – dabei überzeugte in erster Linie das generationsübergreifende Lernen.
Der Bayerischen Museumspreis 2017, vergeben durch die Versicherungskammer Bayern, vertreten durch Dr. Harald Benzing, Mitglied des Vorstands der Versicherungskammer Bayern, ist ebenfalls in zwei Kategorien eingeteilt. Der Preis für die haupt- und nebenamtlich geführten Museen (20.000 €) ging an das HopfenBierGut-Museum im Kornhaus Spalt, der Preis für die ehrenamtlich geführten Museen ging an das Heimatmuseum Vilsbiburg.
Alle müssen an einem Strang ziehen!
Die Sektion der Vorträge am Nachmittag wurde eröffnet durch Eva Gilch M.A. vom Stadtmuseum Burghausen, mit dem Beitrag „Erfolgreich mit Gestaltern zusammenarbeiten – ein Praxisbericht“. Sie berichtete aus ihrer Arbeit an der Neugestaltung der Dauerausstellung, von der bisher einer von drei Teilen vollständig realisiert ist. Sie erläuterte die Grundlagen und Arbeitsstrukturen ihrer Zusammenarbeit. Als wichtiges Element sind die klar festgehaltenen Regelungen und Absprachen genauso hervorzuheben, wie ein wertschätzender Umgang auf Augenhöhe. Ein interessantes inhlaltliches Element der neugestalteten Ausstellung ist die Kategorisierung der Objekte. Diese Einteilung in A, sehr wichtige Ausstellungsstücke, und B, gegebenenfalls überspringbare Objekte, ermöglicht selbstständig die Tiefe der Vermittlung auszuwählen, bei gleichzeitiger Beibehaltung eines gesteuerten Überblicksrundgangs. Es handelt sich damit im Prinzip um eine Variante des „information on demand“ Systems. Zusammenfassen kann man den Praxisbericht im Sinne einer Anleitung, mit den Worten: Alle müssen an einem Strang ziehen!
Klare Bilder schaffen!
Der zweite Vortrag mit dem Titel „Licht, um zu sehen“ von Dipl. Ing. Anrew Holmes von Belzner Holmes in Stuttgart widmete sich – wie dem Vortragstitel schon zu entnehmen ist – dem Thema Licht. Motto dabei war und ist: nicht einfach nur hell machen, sondern klare Bilder schaffen. Auch Holmes zeigte Ansichten seiner eigenen Projekte. Für die anwesenden Museumsmacher*innen vielleicht der informativste Hinweis, war der Effekt des Farbkontrastes, der entsteht, wenn ein Objekt von zwei Seiten in unterschiedlichem Licht beleuchtet wird. Bezogen auf Ausstellung ermöglicht das Ausleuchten eines plastischen Ausstellungsstücks mit warmen und kaltem Licht von zwei Seiten die bessere, plastischere Sichtbarkeit. Holmes schloß seinen Vortrag mit dem Appell Ausstellung und Architektur von Anfang an zusammen zu denken und auch zu planen.
Deutungshoheit hinterfragen!
Ruedi und Vera Baur vom Ateliers Intégral Ruedi Baur und dem Institut Civic City widmeten sich in ihrem gemeinsamen Vortrag „Wissen teilen im Museum: Interessieren, inszenieren, informieren“ ebenfalls verschiedener eigener Projekte. Wiederkehrendes Element dieser Projekte, die an der Schwelle von Ausstellung und Szenographie hin zur künstlerischen Installation gelegen sind, ist das Infrage stellen der Deutungshoheit und der Versuch einen Forschungsstand aufzuzeigen. Auch spielten die Fragen nach der Nutzung der Vergangenheit zur Aktivierung der Gegenwart und dem Museum als Ort konstruktiven Streitens eine Rolle. Der offene Appell an alle Museumsmacher*innen im Saal zu hinterfragen, ob ihre Ausstellungen autoritär sind, erntete nur sehr verhaltenen Applaus, was möglicherweise auch daran liegen kann, dass diese Frage mitnichten neu ist. Da das Problem jedoch bei weitem noch nicht gelöst ist, hat sie trotzdem nicht an Aktualität eingebüst.
Tablets allein ziehen auch keine Jugendlichen an!
Prof. Jens Döring von der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd und 2av widmete sich in seinem Vortrag der Frage der „Digitale[n] Exponate – oder warum nicht Neue Medien im Museum“. Zu Beginn griff er die Forderung auf, den Prozess der Entwicklung medialer Vermittlungseinheiten flexibler und interaktiver zu gestalten, sprich schon in der Entwicklungsphase immer wieder Teile zu testen und zu verbessern. Dabei war es ihm ein wichtiges Anliegen, dass digitale Exponate nicht solitär in den Ausstellungen stehen, sondern eine Erweiterung der Objekte sind und die Gestaltung der digitalen Medien dabei adäquat ist und dem Restlichen entspricht. Letztlich sollen digitale Exponate, so Döring, genauso wie die Objekte behandelt werden. Eine entscheidende und für viele aus dem Mund eines Entwicklers digitaler Medien vielleicht überraschende Aussage war, dass diese nur dann zum Einsatz kommen sollten, wenn sie auch einen deutlichen Mehrwert mit sich bringen, denn beispielsweise Tablets allein ziehen auch noch keine Kinder und Jugendlichen in die Museen. Dieser Mehrwert ist jedoch ganz entscheidend und lässt sich aber in so manchen Ausstellungen vermissen.
Unsichtbare Dimension der Museumsgestaltung
Ramón de Marco von idee und klang in Basel brachte mit seinem Vortrag „Sound – die unsichtbare Dimension der Museumsgestaltung“ hör- und spürbar Stimmung in den Saal. Er spielte zu Beginn Klangbeispiele ab, darunter auch so ungewöhnliches wie das Gemüseorchester Wien, sowie ein hörbar gemachter Sonnenwind oder eine sterbende Hefezelle. Damit machte er direkt an das Potential von Sound, der individuelle Bilder auslösen, Erinnerungen wachrufen, Gemütszustände beeinflussen und einem Bild Bedeutung geben kann, erlebbar. Für Ausstellungen ist Sound auf verschiedene Weise einsetzbar, beispielsweise um Geschichten zu erzählen, akustisch zu maskieren, die Aufmerksamkeit zu lenken oder in eine andere Zeit zu versetzen. Er griff zum Ende seines Vortrags die Frage „Können wir nicht auch einfach mal nichts hören?“ vorweg und beantwortete sie mit einem Verweis auf John Cages Performance 4:33 min, einem Klavierstück bei dem der Pianist keine Taste betätigt, mit „Nein, irgendetwas ist immer zu hören.“ Dabei bleibt der Sound jedoch ein Mittel, das die Wahrnehmung beeinflusst und lenkt. Sound ist somit ein intensives Mittel mit großer Autorität.
Zielgruppe: Kinder – Nutzer: Erwachsene
„Sehen, fühlen und begreifen – Aktivstationen im Museum“ war der Titel des Vortrages von Doris Hefner M.A. von culturealive in Gilching. Sie stellte Aktiv-, oder auch Hands-on-Stationen genannte Ausstellungsteile vor, bei denen Besucher*innen Bezug zu den Exponaten durch ihr eigenes Tun herstellen können. Dabei blieben alle ihre Beispiele analog. Aber warum und für wen der ganze Aufwand, war eine Frage die sich zu Anfang stellte. Museen und Ausstellungen wollen Wissen vermitteln und davon bleibt durch selbst tun (80%) deutlich mehr im Gedächtnis als beim Lesen (10%), Hören (20%) oder Sehen (30%). Die Erfahrung hat gezeigt, dass an solchen, meist für Kinder entwickelten Stationen, mindestens genauso oft Erwachsene zu finden sind. Hefner stellte in ihrem Vortrag in erster Linie vier, vergleichsweise einfach umzusetzende Typen vor: die Entdeckungsstation mit Aufklappmechanismus unter dem sich eine Lösung verbirgt, die Entdeckungsstation mit Lupe, bei der die Lösung in sehr kleiner Schrift daneben steht, die Fühlsation und ein Puzzle. Bei letzterem besteht jedoch die Schwierigkeit es so zu konzipieren, dass es immer wieder automatisch in einen ungelösten Zustand zurückversetzt wird und sich so immer neue Besucher*innnen daran ausprobieren können, ohne es zuerst zurück bauen zu müssen. Im konkreten Fall wurde das durch gegeneinander verdrehbare Scheiben gelöst. Die wichtigen Punkte zur Realisierung von Aktivstationen sind laut Hefner: ein Plan, Platz in der Ausstellung, Personen, Geld zur Umsetzung und Pflege, damit die Stationen bedienbar und ansehnlich bleiben. Diese Aktivstationen sollten immer dazu dienen genauer hinzuschauen und dadurch mehr zu erfahren.
Behindert werden durch…
Der letzte Vortrag mit dem Titel „Inklusiv und barrierefrei – mit allen Sinnen Ausstellungen gestalten“ wurde bestritten durch Brigitte Vogel-Janotta und Friedrun Portele-Anyangbe aus dem Deutschen Historischen Museum in Berlin. Sie berichteten von ihren – schon sehr weit gediegenen – Ansätzen zur Umsetzung der UN-Behindertenkonvention und verwiesen dabei auch auf den Gegenwind, den sie aus den eigenen Reihen bekommen. Beginn der vielseitigen Überlegungen war die Ausstellung „Eyes of War„, die Portraits von, im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg, Erblindeten zeigte und die sie, mit allen Konsequenzen, für Blinde zugänglich machten. Daraus entstand die Idee eine komplett inklusive Ausstellung zu gestalten, was ihnen mit „Alltag Einheit“ auch gelang. Diese enthielt neben einem Blinden-Leitsystem und Blindenschrift zusätzlicher Texte in Leichter Sprache und Gebärdensprache, vieles Anderes mehr. Ermöglicht wurden diese vielfältigen Texte unter anderem durch sechseckige Lesestationen, die drehbar sind und man sich so die jeweilige Text-Form auswählen kann. Wichtige Kooperationspartner dabei waren die betroffenen Gruppen selbst, wobei sich für beide Seiten ein kontinuierlicher Kontakt als wichtig und fruchtbar erwies. Dabei betonte Portele-Anyangbe, dass Menschen nicht behindert sind, sondern behindert werden und es ihnen wichtig war Zugänge zu schaffen, gewonnen haben sie dadurch auch neue Besucher*innengruppen, auch bei anderen Veranstaltungen. Inklusion ist nicht etwas, das zusätzlich dazukommt, sondern von Anfang an mitgedacht werden muss und dann keine zusätzliche (finanzielle) Belastung ist.
Ein Resümee
De 19. Bayerische Museumstag mit dem Motto „In jedem Sinne – Museen gestalten“ konnte begeistern und war eine Möglichkeit und ein Ort des Zusammenkommens für die Mitarbeiter der etwa 1350 nichtstaatlichen Museen in Bayern. Es gab hierbei entsprechend viele Gelegenheiten zum Austausch. Die Vorträge zeigten das Potential und die Möglichkeiten der Szenographie und der Inszenierung, die sich besonders darauf verstehen und darum bemühen die verschiedenen Sinne anzusprechen und machen große Lust darauf. Die professionellen Gestalter und Szenographen stellten ihre Arbeit vor und verwiesen auf die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Immer ganz eng an ihrer eigenen Arbeit, die dadurch beworben schien. Dabei standen sie jedoch leider einem Publikum von Museumsmacher*innen aus ehrenamtlichen und kleinen bis mittleren haupt- und nebenamtlich geführten Museen gegenüber, die nicht mit den gezeigten Million- beziehungsweise Großprojekten mithalten können. Nichtsdestotrotz wurden durch die Vortragenden viele interessante und spannende Hinweise gegeben. Es bleibt zu hoffen, dass Anregungen mitgenommen wurden und das ein oder andere in der Zukunft umgesetzt wird.
Bildquelle Titelbild: Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
Die Bilder der Gewinner sind von folgenden Internetseiten: http://www.vermittlungspreis-bayern.de/de/presse und
http://museumspreis.bayern/de/presse