St. Petersburg – eine Stadt mit einer großen politischen Vergangenheit. Und einem Museum voller Geheimnisse. Die Eremitage ist Nummer Eins der Touristikattraktionen von St. Petersburg. Während es in dem ersten Teil mehr um historische Hidden Highlights ging, werden nun zwei Objekte vorgestellt, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind – also wahre „versteckte Besonderheiten“ sind. Denn kennen Sie die Urrussen? Und wer ist eigentlich Rasputins Mörder? Spuren hierzu lassen sich in der Eremitage finden. Es handelt sich hierbei um wahre versteckte Perlen, da sie der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Im zweiten Teil der Hidden Highlights werden sie jedoch exklusiv auf museumswissenschaft.de vorgestellt. Lesen Sie jetzt den neuesten Blog-Beitrag.
Verborgene Schätze in der Eremitage: Die Urrussen
In der Eremitage werden über drei Millionen Schätze aus Kunst und Archäologie präsentiert. Selbst regelmäßige Besucher kennen oft nur einen kleinen Teil der riesigen Bestände. Abseits der öffentlichen Ausstellungsräume in einem abgelegenen Durchgang hinter verschlossenen Türen werden einige der wertvollsten Exponate der Sammlung bewahrt. Doch es sind keine Gemälde von Rembrandt oder mit Diamanten geschmückten Zarenkronen, sondern menschliche Leichname, deren Haut und Knochen wie verkohlt wirken.
1948 wurden die Mumien im Altai-Gebirge in Sibirien gefunden. Der Permafrostboden hatte die Körper und ihre Grabbeigaben fast vollständig konserviert. Nur die Haut und die Knochen verfärbten sich. Untersuchungen zufolge sind die mumifizierten Männer und Frauen über 2000 Jahre alt. Es waren Angehöroge eines Stammes zur Eisenzeit. Es gab Unterschiede zwischen den skytischen Stämmen. Auch in der Sprache, doch ihr Alltag dürfte sehr ähnlich ausgesehen haben. Genauso wie ihre Glaubensvorstellungen und ihre Mythen. Obwohl nur wenig über die Skyten bekannt ist, werden sie in Russland ziemlich verklärt. Das Reitervolk gilt vielen als edle, freiheitliebende Steppenkrieger. Manche sehen in ihnen sogar die Urrussen. In Wahrheit dürfte es sich um kriegerische Nomadenstämme gehandelt haben, die auf dem Schlachtfeld keine Gnade kannten. Doch ihre Gräber lassen auch eine vielschichtigere Kultur erahnen wie zahlreiche Schmuckfunde belegen. So deutetaeuch die Haut eines gütischen Fürsten daraufhin, die in der Eremitage bewahrt wird. Sie ist überzogen mit kunstvollen Tätowierungen, die meisten stellen wilde Tiere dar. Die Bedeutung der Tattoos ist noch ungeklärt. Sie könnten jedoch eine Art Sprache darstellen, da die Skyten keine Schrift besaßen. Vielleicht gaben sie so ihre Traditionen weiter – als wandelne Geschichtsbücher sozusagen.
Russische Experten vermuteten schon länger, dass ihre Haut unter Infrarotlicht ganz anders aussehen könnte. Aus diesem Grund ließ das Museum solche Bilder erstellen. Die Tätowierungen absorbieren das Rotlicht während die restliche Haut die Strahlen zurückwirft. Ein Kontrast ist auf einem Monitor zu ekrennen. Diese Tattoos unterscheiden sich jedoch stark von den heutigen, da sie plastischer erscheinen. Eine Untersuchung der Schädel aller Mumienfunde zeigte ebenfalls, dass die ersten Russen eine eher multietnische Gesellschaft bildeten.
Das geheimnisvolle Portrait…
Die Eremitage von St. Petersburg ist ein Museum von Weltrang. Die Kuratoren sind mehr als stolz auf ihre Exponate – nur auf eines nicht, das auch aus diesem Grund hinter verschlossenen Türen bewahrt wird. Das Porait entstand 1914, gezeichnet von einer Hofdame der Zarin Alexandra. Der dargestellte Mann mit dem stechenden Blick stammte aus bäuerlichen Verhältnissen und hatte doch Zugang zum Zarenhof. Der portaitierte Mann stellt Rasputin dar. Rasputin, dessen dunkle Mächte ihn angeblich sogar vor einem Giftmord beschützt haben sollen, wurde schließlich erschossen und später steigefroren aus der eiskalten Newa geborgen. Fast alles, was über seinen Tod bekannt ist, entstammt den Memoiren des Fürsten Felix Jussupow. Er brüstete sich mit dem Mord und damit Rasputins unheilvollen Einfluss auf die Zarin gebrochen zu haben. Der Anschlag machte ihn zum Nationalhelden. Der britische Autor Andrew Cook zweifelt jedoch an dieser Version…
Infobox
The State Hermitage Museum
Palace Square 2
St Petersburg
Öffnungszeiten
Dienstag, Donnerstag, Samstag, Sonntag: 10.30-18 Uhr
Mittwoch, Freitag: 10.30-21.00 Uhr
Montags geschlossen
Bildquelle: Peter Rüdiger (Pixabay) (Beitragsbild) und „Unsplash“ (Pixabay)