Auch im Jahr 2017 bieten Museen wieder zahlreiche Sonderausstellungen an, aus denen wir die zehn besten Ausstellungen für Sie ausgesucht haben. In unserer Top 10 blicken wir nicht nur auf die großen Häuser, sondern haben auch einige Geheimtipps aus kleineren Häusern zusammengetragen, die vielleicht nicht so bekannt, aber umso sehenswerter sind!
Museum für Kommunikation
Eine Ausstellung, die nicht nur zum Mitmachen einlädt, sondern die ohne Mitmachen gar nicht funktioniert! Zu finden ist hier ein Computerspiel, das Fehler nicht verzeiht: Man wird sogar mit echten Schmerzen bestraft. Daneben sind Kugeln, die sich durch Gesang bewegen. Die multisensorischen Artefakte von Volker Morawe und Tilman Reiff (auch bekannt als //////////fur////) rollen die gängige Präsentation und die mediale Interaktion spielerisch und humorvoll von einer ganz anderen Seite auf. Die Ausstellung „no pain no game“ im Museum für Kommunikation Frankfurt präsentiert zehn ausgewählte Arbeiten des Künstlerduos, die auf unterschiedliche Weise zum Mitmachen einladen. Die Ausstellung ist noch bis zum 5. März 2017 zu sehen.
Bucerius Kunst Forum Hamburg
Das Bucerius Kunst Forum Hamburg zeigt 2017/18 eine Trilogie der Moderne. Auftakt hierbei macht die Ausstellung „Paula Modersohn-Becker. Der Weg in die Moderne“, die vom 4. Februar bis zum 1. Mai 2017 laufen wird. Mit ihrer besonderen Figurenmalerei gilt Modersohn-Becker als eine Pionierin für Heimatmotive – ihre beschäftigen sich primär mit ihrer Heimat Wopswerde.
Schirn Kunsthalle
René Magritte, der Magier der verrätselten Bilder, ist eine der Schlüsselfiguren der Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Schirn widmet dem großen belgischen Surrealisten ab Februar eine Einzelausstellung, die sein Verhältnis zur Philosophie seiner Zeit abbildet. Er sah sich nicht als Künstler, sondern vielmehr als ein Mensch, der seine Gedanken durch die Malerei vermittelt. Seine Neugier und die Nähe zu großen zeitgenössischen Philosophen führten ihn zu einem bemerkenswerten Schaffen, das anhand von mehr als 70 Arbeiten in einem neuen Licht gezeigt wird. Die Ausstellung wird vom 10. Februar bis zum 5. Juni 2017 präsentiert.
Kunsthalle Hamburg
Venedig war im 16. Jahrhundert das vibrierende Zentrum großer künstlerischer Innovationen. Davon zeugen Bilder der Meister wie Tizian, Lorenzo Lotto und Palma il Vecchio. Ein Sammlung ausgesuchter Werke präsentiert die Kunsthalle Hamburg ab dem 24. Februar bis 21. Mai 2017 die Blütezeit der italienischen Malerei, wie zum Beispiel mit il Vecchios Bildnis der „ruhenden Venus“ aus dem Jahre 1518.
Martin-Gropius-Bau
Erstmals illustriert eine Ausstellung die globale Vielfalt und Wirkungsgeschichte, aber auch die Konfliktpotenziale des Protestantismus zwischen den Kulturen. Die Ausstellung „Der Luthereffekt“ erzählt eine weltumspannende Geschichte von Wirkung und Wechselwirkung, die um 1500 einsetzt und bis in die Gegenwart reicht, exemplarisch dargestellt an Deutschland und Europa. Die Ausstellung läuft vom 12. April bis 5. November 2017.
Kunsthalle Rostock
Unter dem Titel „Artige Kunst“ zeigt die Kunsthalle Rostock vom 30. April bis 18. Juni 2017 eine Ausstellung zu Kunst und Politik im Nationalsozialismus. Gezeigt werden sowohl Werke geförderter Kunst der NS-Zeit als auch Werke von verfolgten Künstlern. Zu sehen ist unter anderem das „Mädchenbildnis“ des russisch-deutschen Malers Alexej von Jawlensky. Noch bis zum 9. April ist die Schau im Museum unter Tage von Situation Kunst in Bochum zu sehen. Parallel zur Ausstellung gibt es außerdem ein tolles Begleitprogramm.
Kunsthalle Kiel
Emil Nolde gilt als einer der herausragendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Kunsthalle Kiel zeigt vom 18. November 2017 bis zum 2. April 2018 in der Ausstellung „Nolde und die Brücke“ Bilder des Künstlers. Gezeigt werden auch zentrale Werke der gemeinsamen Bewegung „Brücke“, die noch lange nach Noldes Ausscheiden von ihm beeinflusst wurde. Darunter ist Noldes Porträt von Karl Schmidt-Rottluff von 1906.
Wallraf-Richartz-Museum
Zum 500. Geburtstag des Malers Jacopo Tintoretto widmet das Wallraf-Richartz-Museum seinem Frühwerk eine große Sonderschau „Tintoretto – A star was born“. Der Italiener gehört zu den produktivsten und einflussreichsten Künstlern aller Zeiten. Dafür holt das Wallraf zahlreiche kostbare Leihgaben aus den großen Museen Europas, u.a. in Amsterdam, Budapest, London und Rom, an den Rhein. Die Ausstellung wird vom 6. Oktober 2017 bis zum 28. Januar 2018 zu sehen sein.
Körperwelten
Über 40 Millionen Menschen haben weltweit bereits die Ausstellung besucht. Seit dem 30. November 2016 läuft die aktuelle Ausstellung über den menschlichen Körper im Kreislauf von Entstehen und Vergehen: Körperwelten und der Zyklus des Lebens. Über 200 Präparate, darunter viele Ganzkörperplastinate, führen durch den menschlichen Körper und erläutern die einzelnen Organfunktionen sowie häufige Erkrankungen. Im Fokus steht der menschliche Körper und seine Veränderung im Laufe der Zeit: von der Zeugung bis ins hohe Alter.
Badisches Landesmuseum Karlsruhe
Das Badische Landesmuseum präsentiert in Kooperation mit dem italienischen Kulturministerium ein umfassendes Porträt der etruskischen Kultur. Zahlreiche spektakuläre Exponate und Neufunde sind erstmals in Deutschland zu sehen. Begleitet von atmosphärischen Inszenierungen, originalgetreuen Rekonstruktionen und interaktiven digitalen Features zeichnen sie ein facettenreiches Gesamtpanorama etruskischer Lebenswelten. Die Ausstellung „Die Etrusker. Weltkultur im antiken Italien“ wird ab dem 16. Dezember 2017 bis zum 17. Juni 2018 präsentiert.
Diese Übersicht ist lediglich eine Top 10 Liste. In unserer Rubrik der Ausstellungskritiken und Museumsvorstellungen finden Sie weitere Anregungen zu einem Museumsbesuch. Ein Tipp zum Abschluss: Bis zum 23. April 2017 zeigt das Historische Museum der Pfalz Speyer die Sonderausstellung „Maya. Das Rätsel der Königsstädte“.
Bildquelle: Gerd Altmann (Pixabay)